Erfahrungen auf dem Atemweg
Dem Atem der Seele Ausdruck geben … im Wort
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- Himmlischer Vater,
- zwischen dir und mir
- geht immerfort ein unbegreifliches Atmen,
- worin ich viele Wunder
- und unaussprechliche Dinge
- erkenne und sehe.
- Du bist die Sonne aller Augen
- und die Lust aller Ohren,
- du bist die Stimme aller Worte
- und die Kraft aller Frömmigkeit,
- du bist die Lehre aller Weisheit,
- das Leben in allem Lebenden
- und die Ordnung alles dessen, was ist.
Mechthild von Magdeburg (Mystikerin 1207 – 1282)
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- Ein Freund ist, der dir das Lied deiner Seele vorsingt, wenn du es vergessen hast.
- Der Atem ist ein Freund, der dich in seine Schwingung, seine Lebendigkeit, seine Zartheit und Innigkeit und in seine Kraft aufnimmt und dich trägt und hält.
- Wenn du ihn vergessen hast, nicht achtest, gegen seine – deine – Schwingung lebst, hast du dich vergessen.
- Und doch ist er immer da, und singt dir das Lied deiner Seele vor.
- Du musst nur lauschen.
Herta Richter (Gründerin Atemhaus München)
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- sich bergen
- die hände zum grund hin öffnen
- mich zu ihm hin sehnen
- bis er trägt
- im innersten alles trägt
- und der atem sagt
- jetzt bist du da
- vertrauen lernen
- der boden schenkt sich mir
- wie worte von dir
- ich gehe aus liebe
- mit tastenden schritten
- wage den sprung
- mitten
- ja mitten
- in dein herz
- berührt werden
- mein herz unter warmen händen
- ich lass dich berühren
- lauf nicht weg vor dem schmerz
- setz mich aus
- der liebe
- dem erbarmen
- nach hause finden
- da sein üben
- weil das gottes name ist
- ich bin der ich bin da
(Texte von Mareile Hartl)
Hymnus
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Veni sancte spiritus
(um 1200)
- Komm herab, o Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt,
- strahle Licht in diese Welt.
- Komm, der alle Armen liebt, komm, der gute Gaben gibt,
- komm, der jedes Herz erhellt.
- Höchster Tröster in der Zeit, Gast, der Herz und Sinn erfreut,
- köstlich Labsal in der Not,
- in der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu,
- spendest Trost in Leid und Tod.
- Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht,
- dring bis in der Seele Grund.
- Ohne dein lebendig Wehn kann im Menschen nichts bestehn,
- kann nichts heil sein noch gesund.
- Was befleckt ist, wasche rein, Dürrem gieße Leben ein,
- heile, du, wo Krankheit quält.
- Wärme du, was kalt und hart, löse, was in sich erstarrt,
- lenke, was den Weg verfehlt.
- Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut,
- deine Gaben zum Geleit.
- Lass es in der Zeit bestehn, deines Heils Vollendung sehn
- und der Freuden Ewigkeit. Amen